Über 90.000 mal pro Monat wird im deutschsprachigen Raum nach den Begriffen „Bewerbungsschreiben“, „Anschreiben“und „Bewerbungsanschreiben“ gesucht.

Bevor wir losstarten möchten wir folgende Frage abklären:

Wird ein Anschreiben überhaupt noch benötigt?

Die Antwort lautet: eindeutig JA.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass das Anschreiben in Zukunft immer mehr an Wichtigkeit verlieren wird. Je öfter die Bewerbungen von automatischen Systemen bearbeiten werden, umso weniger spielt der Text im Bewerbungsanschreiben eine Rolle.

Solange aber noch Menschen über Bewerbungen entscheiden, ist es sinnvoll sich mit dem Anschreiben aus der Masse der Bewerbungen abzuheben.

Das Bewerbungsschreiben ist nicht nur eine lästige Pflicht, sondern auch eine gute Gelegenheit sich von den Mitbewerbern abzuheben. 

Das setzt aber voraus, dass der Inhalt des Anschreibens den Empfänger auch interessiert.

Eine Schablone mit vorgefertigten Formulierung kann diesen Anspruch nicht erfüllen.
In solchen Fällen geht der Schuss nach hinten los und die Bewerbung wird aussortiert.

Zaubersprüche fürs Bewerbungsschreiben

Einfach verlockend ist die Vorstellung ein paar Sätze zu kopieren und fertig ist das Bewerbungsscheiben. Anstatt sich den Kopf nach eigenen Formulierungen zu zermartern.

Wahrscheinlich glauben viele Leute an die Existenz von Zaubersprüchen, die unsichtbar zwischen den Zeilen stehen, um „simsalabim“ jeden Empfänger des Bewerbungsschreibens zu verzaubern.

Sind Sie auch dieser Meinung? Dann müssen Sie woanders nach diesen sagenhaften Vorlagen suchen. Wahrscheinlich reihen Sie sich aber damit auch in die Warteschlange der ewig abgelehnten Kandidaten ein.

Ein professioneller Lebenslauf nutzt nicht viel, wenn Sie bereits am Anfang des Bewerbungsprozesses aufgrund Ihres Anschreibens ausgeschieden werden.

 

Aber es gibt auch einen erfolgversprechenden Weg!

Alle Details dazu und eine Anleitung in sieben Schritten erfahren Sie weiter unten.

Erfolgreich bewerben mit einem gelungen Bewerbungsschreiben

Wenn Sie sich bemühen, jedes Anschreiben persönlich zu formulieren und eine authentische Note zu verleihen, dann werden Sie sehr schnell merken, dass Sie vermehrt zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden.

Das Bewerbungsschreiben ist nach wie vor für Personalchefs bzw. Recruiter ein sehr wichtiger Bestandteil der Bewerbungsunterlagen, um eine erste Einschätzung über den Bewerber abgeben zu können.

Das ist nicht Faulheit oder Überheblichkeit, sondern absolut notwendig um in einen ersten Schritt die Menge der Bewerbungen auf ein vertretbares Maß zu reduzieren.

Laut einer wissenschaftlichen Studie der Universität Bamberg (link)  gehen acht von zehn Unternehmen davon aus, dass sich Kandidaten durch ihr Anschreiben von anderen Kandidaten positiv abgrenzen können. Nutzen Sie diese Erkenntnis für Ihr Bewerbungsschreiben.

Steigern Sie Ihre Chancen mit einfachen Mitteln.

Wie viel Aufwand für das Anschreiben?

Auch wenn manche Quellen das Gegenteil behaupten, so ist es ein großer Fehler dem Bewerbungsschreiben nicht genügend Aufmerksamkeit zu schenken.

Denn man kann nie wissen, welche Personen Ihre Bewerbungsunterlagen in den Händen halten werden.

Vor allem Männer in technischen Berufen neigen dazu, den Bewerbungstext extrem kurz zu halten. Es sind ja alle wesentlichen Punkte sowieso im Lebenslauf angeführt. Dass man sich um eine offene Stelle bewirbt geht ja immerhin aus der schlüssigen Handlung hervor 😊

„Hallo, hiermit bewerbe ich mich für die offene Stelle“ sollte doch reichen, oder nicht?

Das ist aber ein gefährlicher Trugschluss.

Denn mangelnde Initiative führt unweigerlich dazu, dass man sofort aus dem Bewerbungsprozess ausgeschieden wird. Wer will schon einen Mitarbeiter der immer den einfachsten Weg wählt? Nur wenn es wenige oder gar keine Bewerber gibt, kann man mit dieser Variante durchkommen.

Zum Vorstellungsgespräch führt kein anderer Weg als über Ihr Bewerbungsschreiben und Ihren Lebenslauf.

Die Mühe, die man dafür aufwenden muss, ist exakt der Grund warum auch heute noch ein großer Wert auf das Bewerbungsschreiben gelegt wird!

Der Empfänger erwartet sich, dass man am Inhalt und am Umfang des Bewerbungsschreibens erkennt, wie viel Aufwand und Motivation in die Formulierung des Anschreibens geflossen ist.

Man möchte sehen, dass der Bewerber den Job tatsächlich haben möchte und am Unternehmen wirklich interessiert ist.

Viele HR-Manager sind der Meinung:
„Wer sich bei der Bewerbung keine Mühe gibt, wird sich auch im Job nicht sehr bemühen.“

Bei einer großen Anzahl an gleich qualifizierten Bewerbern ist es logisch, sich jene Leute heraussuchen die am meisten motiviert sind.

  • Kein Personalchef möchte im Anschreiben mit Textbausteinen und fertigen Formulieren angesprochen werden.
  • Kein Unternehmen sucht Mitarbeiter, die für ihre Bewerbung nur den minimalsten Aufwand investieren.

Dennoch manchen es acht von zehn Bewerbern genau so, indem sie die gleichen Phrasen und Floskeln für Ihr Bewerbungsschreiben verwenden!

Kommen Sie mit auf ein Gedankenexperiment

Stellen Sie sich folgende Situation vor:
Sie gehen in ein gut besuchtes Lokal und fragen jede Person die Ihnen gefällt folgende Frage:
„Ich möchte Sie gerne kennen lernen. Darf ich sie auf einen Drink einladen?“

Wahrscheinlich werden Sie nicht viele positive Antworten bekommen.
Viele Personen werden sich über die unpersönliche Ansprache beschweren oder wortlos wegdrehen.

Obwohl Ihr Angebot inhaltlich nicht falsch ist.

Manche antworten Ihnen vielleicht, dass Sie diese Floskel schon sehr, sehr oft gehört haben.

Worthülsen und abgedroschene Formulierungen sind bei jeder Art des Kennenlernens der falsche Ansatz, um als interessante Person wahrgenommen zu werden. Immer.

Bei jeder Art des Kennenlernens – also auch bei einer Bewerbung – erzielt man mit Glaubwürdigkeit und einer persönlichen Formulierung einen wesentlich größeren Erfolg.

Selbst dann, wenn nicht alle Parameter sofort für Sie sprechen.

Obwohl das oben gezeigte Beispiel sehr einleuchtend ist, können viele Bewerber der Versuchung nicht widerstehen, die immer gleichen Textvorlagen für alle ihre Bewerbungsschreiben zu verwenden.

Nutzen Sie das Versäumnis Ihrer Mitbewerber für Ihren Vorteil

Heben Sie sich mit Ihren Bewerbungsunterlagen deutlich von Ihrer Konkurrenz ab.

Sie werden erstaunt sein, wie oft zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden!

Natürlich immer vorausgesetzt, dass Sie den Anforderungen der Job-Beschreibung auch entsprechen.

Wecken Sie das Interesse an Ihren Fähigkeiten und an Ihrer Persönlichkeit.
Nutzen Sie für Ihren Lebenslauf eine unserer professionellen Lebenslauf Vorlagen, um von unserem Knowhow für Ihre Bewerbungen profitieren zu können.

Wenn es Ihnen gelingt den Inhalt Ihres Bewerbungsschreibens für jede einzelne Bewerbung mit Details zur Firma und zur angestrebten Tätigkeit optimal anzupassen, dann können Sie darauf aufbauen und Abwandlungen des Textes als Grundlage für alle Ihre Bewerbungen verwenden.

Selbstverständlich werden aus den oben genannten Gründen in dieser Anleitung keine Textbausteine oder Phrasen angeführt.

Vielmehr zählen wir sieben Schritte auf, die als Leitfaden für Ihr perfektes Anschreiben dienen.Sieben Schritte zum perfekten Anschreiben

Sieben Schritte zum perfekten Anschreiben

Beginnen Sie mit einer Rohfassung und verfeinern Sie die Details, sobald Sie alle Schritte umgesetzt haben.
Verbessern und verfeinern Sie diesen Vorgang immer wieder, bis Sie das optimale Anschreiben entworfen haben.
Passen Sie Ihr Anschreiben immer an die jeweilige Jobanzeige an.

Bewerbungsschreiben Aufbau

Der Aufbau des Bewerbungsschreiben gliedert sich in sieben Schritte.

Jeder einzelne Schritt wird in der Folge genau erklärt.

Alle sieben Schritte führen zum perfekten Bewerbungsanschreiben.

Schritt 1: WER bewirbt sich WO?

Beginnen Sie Ihr Anschreiben mit dem Firmennamen und der Firmenadresse als linksbündiger Block.

Fügen Sie darunter Ihren Namen und Ihre vollständige Adresse sowie Ihre Email Adresse und EINE Telefonnummer ein.
Falls Sie über mehre Telefonnummern oder Telefonanschlüsse verfügen, geben Sie nur eine einzige Telefonnummer an, unter der Sie am besten zu erreichen sind.
Niemand möchte mehrere Nummern durchrufen müssen, um Sie erreichen zu können.

Weitere Informationen dazu finden Sie im Blog Artikel „Angabe der Telefonnummer im Lebenslauf“.

Fügen Sie eine persönliche Anrede ein, falls in der Jobanzeige ein Ansprechperson angegeben ist.

Eventuell können auch auf der Webseite im Bereich HR oder Jobs den Namen der zuständigen Person herausfinden.

Nur falls keine persönliche Anrede möglich ist, verwenden Sie die allgemeine Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“.

Schritt 2: WOFÜR bewerben Sie sich?

Schreiben Sie in Ihr Bewerbungsschreiben für welchen Job Sie sich bewerben.

Kling logisch, wir aber oft vergessen.

Führen Sie den Job-Titel, den „Fundort“ der Anzeige und eine eventuell vorhandene  Anzeige-Referenz-ID.
Das hilft der Personalabteilung oder dem Recruiter den Erfolg der Jobanzeige zu messen und die verschiedenen Job-Plattformen vergleichen zu können.

Sie erleichtern ihnen damit die Arbeit und vermeiden einen Minuspunkt, den Sie bei fehlender Angabe bekommen würden.

Schritt 3: WAS hat Ihr Interesse geweckt?

Vermeiden Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben Floskeln wie „mit großem Interesse habe ich die Anzeige gelesen“ oder „ich suche nach neuen Herausforderungen“ und ähnliche Formulierungen.

Unglaublich viele Bewerbungen enthalten solche abgedroschenen Phrasen.

Damit können Sie sich mit Ihrem Bewerbungsschreiben auf keinen Fall von Ihren Mitbewerbern unterscheiden.

Erklären Sie in wenigen Sätzen, welche Inhalte der Anzeige Ihr Interesse geweckt haben. Führen Sie an, für welche Aufgaben Sie sich als besonders geeignet einschätzen.

Halten Sie sich bei Ihren Bewerbungen immer vor Augen, dass bei JEDER Jobausschreibung nach der am besten geeigneten Person gesucht wird, die in der Lage ist, die Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit zu erledigen.

Das bedeutet nicht, dass nur die Besten der Besten eine Chance auf eine Anstellung haben!

Vielmehr müssen Sie in jeder Phase Ihrer Bewerbung überzeugen, dass Sie ALLE mit dem Jobprofil verbunde Aufgaben bewältigen können.

Schritt 4: WIESO sind Sie interessiert?

Recherchieren Sie auf der Webseite des Unternehmens alle Informationen, die Sie über das Unternehmen finden können.

Googeln Sie nach Presseaussendungen und zusätzlichen Informationen, um sich ein besseres Bild über das Unternehmen machen zu können.

Erklären Sie in Ihrem Bewerbungsanschreiben, WAS Ihnen am Unternehmen besonders gefällt.
Knüpfen Sie dabei an Aussagen an, die Sie auf der Webseite gefunden haben.

Bleiben Sie in Ihren Argumenten sachlich und vermeiden Sie unprofessionelle Aussagen wie zum Beispiel „ich wohne nicht weit weg von ihrem Standort“ oder „dort kann man in der Mittagspause gut einkaufen gehen“ oder „die Schule meiner Kinder ist der Nähe“ und ähnliche Argument.

Diese Punkte sind für Sie vielleicht wirklich ausschlaggebend, stellen aber für das Unternehmen keine tatsächliche Motivation dar.

Step 5: Wecken Sie das Interesse an Ihren Erfahrungen und Fähigkeiten

Erklären Sie in Ihrem Anschreiben in wenigen Sätzen, warum Sie der ideale Kandidat für den Job UND für das Unternehmen sind.
Beides ist wichtig!

Vermeiden Sie zu lange Schachtelsätze und die Nacherzählung ihres Lebenslaufes, sondern erwähnen Sie jene Punkte Ihre Ausbildung, Berufserfahrung und besonderen Fähigkeiten die zum zukünftigen Job passen.

Übertreiben Sie nicht und bleiben Sie realistisch.

Superlative machen jeden Leser misstrauisch. Es klingt unglaubwürdig, wenn sich der beste, motivierteste und teamfähigste Superstar um einen „normalen“ Job bewirbt.
Die Kunst liegt darin, die eigenen Fähigkeiten im richtigen Licht erscheinen zu lassen.

„Kreativer, motivierter und belastbarer Teamplayer“ ist eine sehr beliebt Floskel, die in vielen Bewerbungsschreiben vorkommt.
Solche Angaben machen nur dann einen Sinn, wenn Sie diese Aussage mit Beispielen aus früheren Tätigkeiten belegen können.

Vergessen Sie nicht, jede Bewerbung ist ein Langstreckenlauf und mit Ihrer Bewerbung möchten Sie eine Starterlaubnis herhalten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Vieles, was Sie im Bewerbungsschreiben und in Ihrem persönlichen Lebenslauf erwähnen, werden Sie sehr wahrscheinlich später in den persönlichen Gesprächen detailliert gefragt werden.

Konjunktive bedeuten vermindertes Selbstbewusstsein

Vermeiden Sie den Konjunktiv wie zum Beispiel „ich würde“, „ich könnte“, „ich möchte“ und ähnliche Formulierungen.
Das mag freundlich oder höflich klingen, wirkt aber sehr zögerlich und nicht selbstbewusst.

Formulieren Sie Ihre Sätze selbstbewusst und überzeugend mit „ich werde“, ich kann“, „ich will“ und „ich freu mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch“ anstatt „ich würde mich auf eine Einladung freuen…“.

Step 6: Beantworten Sie alle Fragen der Jobanzeige

Beantworten Sie alle Fragen, die in der Jobanzeige angeführt sind, wie zum Beispiel ihre Gehaltsvorstellung und ähnliche Fragen.

Fragen in der Jobanzeigen dienen generell dazu, die Menge der Bewerbungen nach bestimmten Vorgaben vorab eingrenzen und aussieben zu können.

Falls Sie sich entschließen einige dieser Fragen zu ignorieren, dann widersetzen Sie sich den Vorgaben des Arbeitgebers und riskieren aus dem Bewerbungsprozess ausgeschieden zu werden.

Step 7: Bewerbungsschreiben abschließen

In Summe sollte Ihr Bewerbungsschreiben auf keinen Fall länger als eine A4 Seite sein.

Circa ein Viertel bis ein Drittel der Seite ist für die Anschrift des Unternehmens, für die eigene Anschrift und für die persönliche Andere vorgesehen.

Lesen Sie Ihr Bewerbungsschreiben mehrmals durch und achten Sie auf Tippfehler und verständliche Formulierungen.

Überprüfen Sie nochmals die exakte Schreibweise des Unternehmens und den Namen des Ansprechpartners.
Ein Tippfehler in diesem Bereich wird als grobe Schlampigkeit eingestuft.

Geben Sie zum Abschluss Ihr Bewerbungsschreiben und Ihren Lebenslauf mehreren Personen Ihres Vertrauens, um eventuelle Tippfehler zu korrigieren und den Text auf Verständlichkeit zu prüfen, bevor Sie die Bewerbungsunterlagen versenden.

Ein optischer Hingucker ist ihre handschriftliche Unterschrift als Abschluss des Bewerbungsschreibens.

Diese ist zwar nicht zwingend erforderlich, weil ein Scan bzw. eine Abbildung einer Unterschrift rechtlich nicht mit einer digitalen Unterschrift gleichzusetzen ist, dennoch macht eine Unterschrift einen besonders professionellen Eindruck.

Scannen oder fotografieren Sie Ihre Unterschrift von einem weißen Blatt Papier. Bearbeiten Sie das Bild in einer Bildbearbeitungssoftware und stellen Sie Kontrast und Helligkeit so ein, dass Sie einen absolut weißen Hintergrund erhalten. Abschließend beschneiden und skalieren Sie das Bild, damit Sie es in Ihr Bewerbungsschreiben einfügen können.

Fertig ist Ihr perfektes Bewerbungsschreiben.

Schicken Sie im Anhang zum Bewerbungsschreiben Ihren Lebenslauf mit. Dienstzeugnisse sind in der ersten Bewerbungsphase nicht notwendig, außer es wird explizit darauf hingewiesen.

Diese werden in der Regel bei Interesse gesondert nachgefragt und sind beim ersten Schritt der Bewerbung nicht notwendig und auch nicht erwünscht.

Jede Bewerbung ist ein Langstreckenlauf – halten Sie durch

Jede Bewerbung ist ein Langstreckenlauf über eine unbekannte Distanz mit einer unbekannten Anzahl an Teilnehmern.

Mit Ihrem Bewerbungsschreiben bitten Sie um Ihre Starterlaubnis für diesen Langstreckenlauf.

Erst später beim Vorstellungsgespräch können Sie Ihre Stärken persönlich ausspielen.

Lesen Sie sich vor dem Vorstellungsgespräch Ihren Lebenslauf und Ihr Bewerbungsschreiben nochmals durch, um sich an alle Details zu erinnern und alle Fragen beantworten zu können.

Weiterführende Artikeln

Tipps um Ihren beruflichen Werdegang im Lebenslauf optimal darzustellen ( link )

Ein wirklich gut formulierter Beitrag 8 Tipps um bei Startups zu Punkten ( link )

Fragen und Antworten zu den Lebenslauf Vorlagen

 

Gemeinsam mit einem richtig guten Bewerbungsschreiben ist ein überzeugender Lebenslauf die wichtigste Voraussetzung, um sich gegenüber den anderen Bewerber/innen durchsetzen zu können.

Auch wenn man im persönlichen Gespräch seine Stärken ausspielen kann, entscheiden die Bewerbungsunterlagen darüber, ob man zum Vorstellungsgespräch bzw. Job-Interview eingeladen wird.

Entsprechend wichtig ist die optimale Gestaltung der Unterlagen.

Der Lebenslauf muss das in der Interesse an der Bewerbung wecken, sonst scheidet man bereits sehr früh aus.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz hat sich der tabellarische Lebenslauf gegenüber dem funktionalen Lebenslauf durchgesetzt.

Das bedeutet, dass ein tabellarischer Lebenslauf von den Bewerbern erwartet wird, ohne diese Tatsache explizit zu erwähnen.

Tabellarischer Lebenslauf Eigenschaften

Der große Vorteil des tabellarischen Lebenslauf ist in erster Line die übersichtliche Gliederung der einzelnen Lebenslauf-Elemente und Aufzählungen.

Es werden in der Regel aber nicht wie sonst bei Tabellen üblich, sichtbare Ränder oder Zellen angeführt, sondern die Tabellen und Zellen werden ohne sichtbaren Rahmen gestaltet.

Beim tabellarischen Lebenslauf hat sich in den letzten Jahren die umgekehrt chronologische Aufzählung der einzelnen Angaben durchgesetzt.

 

Durch die tabellarische Darstellung kann mit gut durchdachten Gliederungen, Einrückungen und Absätzen ein besonders übersichtlicher und leicht lesbarer Lebenslauf gestaltet werden.

 

Dass heißt, es wird mit den jüngsten bzw. aktuellsten Daten begonnen und rückwärts chronologisch bis zur am längsten zurückliegenden Information vorgegangen.

Dadurch wird erreicht, dass alle aktuellen Informationen zum beruflichen Werdegang und zur Ausbildung bereits am Anfang des tabellarischen Lebenslaufs stehen und schnell gefunden werden können.

Einige unserer erfolgreichsten Lebenslauf Muster Vorlagen (link) stellen wir auf unserer Webseite als Download zur Verfügung.

Tabellarischer Lebenslauf Chancen und Risiken

Ansicht der Lebenslauf Vorlage Anton

Lebenslauf Vorlage Anton, Ansicht der ersten Seite

Eine sehr übersichtliche Darstellung und Gliederung im Lebenslauf bietet die einmalige Chance, sich bereits in der frühen Bewerbungsphase als gewissenhafter und genauer Mitarbeiter zu präsentieren.

Dieser Vorteil ist nicht zu unterschätzen, denn der erste Eindruck entsteht beim betrachten des Lebenslaufs in wenigen Sekundenbruchteilen im Unterbewusstsein des Lesers und kann nicht unterdrückt oder verhindert werden!

Wer zu diesem frühen Zeitpunkt – noch bevor der Inhalt des Lebenslaufes überhaupt gelesen wird – einen unbewussten, positiven Eindruck erweckt, kann sich schon sehr früh im Bewerbungsprozess von vielen Mitbewerbern besonders abheben und positiv unterscheiden.

Die chronologische Aufzählung birgt aber auch das Risiko, dass eventuelle Lücken rasch erkannt werden.

Aus diesem Grund ist sinnvoll, im  â†’beruflichen Werdegang größere Lücken explizit zu erwähnen und spätestens im Vorstellungsgespräch nachvollziehbar und erschöpfend erklären zu können.

Aktuelle Varianten des tabellarischen Lebenslauf

Ein aktueller Trend sind tabellarische Lebensläufe mit zwei oder drei Spalten, da bei dieser Darstellung wesentlich mehr Informationen auf einer A4 Seite untergebracht werden können, als bei einem einspaltigen Layout.

Bei einem zweispaltigen, tabellarischen Lebenslauf ist es möglich, die aktuellsten Informationen bereits auf der ersten Seiten übersichtlich zu präsentieren.

Ein professioneller Lebenslauf sollte daher unbedingt ein zweispaltiges Layout aufweisen.

Tabellarischer Lebenslauf mit zwei Spalten

Tabellarischer Lebenslauf mit zwei Spalten

Neben den Angaben zu den beruflichen Stationen und zur Ausbildung, rücken immer stärker die →Professional Skills und Soft Skills im Lebenslauf (Link) in den Vordergrund. Durch die Soft Skills hat der Bewerber die Möglichkeit, seine Persönlichkeit und Stärken zu präsentieren und hervorzuheben.

Natürlich sind Soft-Skills nicht leicht überprüfbar, aber Sie geben den Recruiter die Gelegenheit nachzufragen, um den Kandidaten besser kennen zu lernen.

 

Die Bewertung der Soft Skills sollte unbedingt objektiv und im Idealfall von einer befreundeten Personen vorgenommen werden, damit der Schuss nicht nach hinten losgeht.

Zu viele, zu hohe Bewertungen machen misstrauisch und führen zu Nachfragen. Weniger ist mehr, um authentisch und glaubwürdig zu bleiben.

Zusammenfassung tabellarischer Lebenslauf

Der tabellarische Lebenslauf hat sich im Deutschland, Österreich und in der Schweiz durchgesetzt und wird als Bewerbungs-Standard von den Recruitern und Arbeitgebern vorausgesetzt bzw. erwartet.

Der aktuelle Trend bei professionellen Lebensläufen führt in Richtung 2-Spalten tabellarischer Lebenslauf, um bei umgekehrt chronologischer Reihenfolge die aktuellsten und wichtigsten Informationen bereits auf der ersten Seite des Lebenslauf an oberster Stelle des beruflichen Werdegang anzuführen.

 

Bewerten Sie Ihre Hard Skills und Soft Skills objektiv

Neben dem beruflichen Werdegang sind die Hard Skills und Soft Skills bzw. die beruflichen und sozialen Fähigkeiten und Eigenschaften die wichtigsten Angaben, die in keinem professionellen Lebenslauf fehlen sollten.

Die eigene Bewertung der persönlichen Skills ist eine Herausforderung, bei der vielen Leuten buchstäblich die Pferde durchgehen.
In keinem anderen Bereich der Bewerbungsunterlagen wird so viel übertrieben und gelogen!

Bitte versuchen Sie Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse unbedingt objektiv und ehrlich zu bewerten, denn durchgängige Höchstwertungen klingen unglaubwürdig und machen den Leser misstrauisch. Es ist seltsam, wenn sich ein perfekter Supermann bzw. Supergirl für einen normalen Job bewirbt.

Außerdem setzen Sie sich der Gefahr aus, dass Sie für alle Höchstwertungen Beispiele aus Ihren früheren Jobs nennen müssen.

Fremdsprachen Kenntnisse im Lebenslauf bewerten

In der Kategorie „Hard Skills“ werden im Lebenslauf Ihr professionelles Know-how wie z.B. Fremdsprachen- Kenntnisse oder Software-Anwender Kenntnisse angegeben.

Die Einstufung bei Fremdsprachen ist durch den Europäischen Referenzrahmen in Niveaustufen von A1, A2, B1, B2, C1 und C2 eindeutig geregelt. Wer eine entsprechende Ausbildung absolviert hat, kennt auch seine Niveaustufe im Referenzrahmen.

Lebenslauf Detailansicht der Hard und Soft Skills

Lebenslauf Detailansicht der Hard und Soft Skills

 

Die Angabe „Muttersprache“ lässt keine andere Interpretation als „perfekte mündliche Kenntnisse“ zu. Dass muss aber nicht gleichzeitig „perfekte Rechtschreibkenntnisse“ bedeuten.

Profi Tipp: Geben Sie bei Niveau „Muttersprache“ daher immer „in Wort und Schrift“ an, falls das auf Ihre tatsächlichen Kenntnisse zutrifft.

Hohes Interesse erzeugt das sehr, sehr oft verwendete Wort „verhandlungssicher“.
Verhandeln bedeutet den Gesprächspartnern nicht nur zu verstehen, sondern auch korrekt zu deuten.

Bei Verhandlungen zählt nicht nur das gesprochene Wort, sondern auch wie es gesagt wurde.

Wer „verhandlungssicher“ angibt, muss diese feinen Nuancen kennen und in der Fremdsprache sattelfest kommunizieren können!

Fremdsprachen die man früher gelernt hat aber nicht mehr entsprechend der Niveaustufe beherrscht, sollten nicht angeführt werden. Man würde bei jedem kleinen Test scheitern und sich gleichzeitig der Frage aussetzen, wieso man die Sprachkenntnisse nicht gepflegt hat.

Profi Tipp: Bleiben Sie bei den Sprachkenntnissen realistisch und übertreiben Sie nicht.
Falls eine bestimmte Sprache für Ihren neuen Job absolut notwendig ist, werden Ihre Kenntnisse sehr wahrscheinlich zusätzlich geprüft.

Minenfeld Knowhow Software-Kenntnisse

Ansicht Lebenslauf Vorlage mit Hard und Soft Skills

Ansicht Lebenslauf Vorlage Anton mit Hard Skills im Footer

Führen Sie in Ihrem Lebenslauf nur jene Softwarebezeichnungen inklusive Versionsnummer an, die Sie tatsächlich regelmäßig verwendet haben und auch gut beherrschen.

Lange zurückliegende Software-Produkte oder alte Versionen, die schon längst vom Markt genommen wurden machen in der Aufzählung nur dann Sinn, wenn in der Job-Anzeige extra darauf hingewiesen wurde.

Auch eine Versions-Historie welche Versionen Sie wann verwendet haben, ist im Lebenslauf unnötig.
Niemand interessiert sich heute zum Beispiel für Kenntnisse von Word95,

Bei den Software Anwender-Kenntnissen beurteilen sich ein Großteil der Bewerber viel zu hoch, weil sie den gesamten Funktionsumfang der Software nicht kennen.

Auch bei sehr gängigen Softwarelösungen wie MS-Office werden von den Kandidaten regelmäßig die höchsten Bewertungsstufen angegeben.

Profi-Tipp: Die höchste Bewertungsstufe bedeutet, dass man zum Beispiel in Excel Folgendes beherrscht:

  • Sicherer Umgang mit Pivot-Tabellen
  • unterschiedliche Daten aus verschiedensten Datenquellen importieren-, formatieren und automatisch verarbeiten
  • für wiederkehrende Aufgaben selbst programmierte Makros einsetzen.

Falls die genannten Begriffe im Zusammenhang mit Excel weitgehend unbekannt sind, entsteht der Eindruck, dass der Bewerber wenig Ahnung hat oder im Zweifelsfall übertreibt oder die Unwahrheit sagt.

Bewerten Sie daher Ihre Hard-Skills nur dann mit der Höchstwertung, wenn Sie sicher sind, dass Sie auch bei Detailfragen bestehen können.

Für die verschiedenen Niveaustufen bei der Anwendung von Software gibt es keine offizielle Einordung.

Folgende Einstufungen sind aber gängig:

  • Einsteiger – Grundkenntnisse und fallweise Anwendung der Software
  • Fortgeschritten – Gute Kenntnisse und regelmäßige Anwendung der Software
  • Experte – Sehr gute Kenntnisse und hauptsächliche Anwendung der Software
  • Administrator und/oder Superuser: Ausgezeichnete Kenntnisse und verantwortlich für den Betrieb der Software

Die Niveaustufe „Superuser“ gilt für jene Personen, die aufgrund ihrer Erfahrung und besonderen Detailkenntnisse für alle Mitarbeiter im Unternehmen als Anlaufstelle bei schwierigen Aufgabenstellungen und komplizierten Problemlösungen zur Verfügung stehen.

Führen Sie zusätzlich zu den Hard-Skills alle erworbenen Kurse, Trainings und Zertifikate als Beleg Ihrer Kenntnisse an.

Die Soft-Skills selbst bewerten

Bei den Soft-Skills bzw. persönlichen Eigenschaften gilt ebenso die Vorsicht vor Übertreibungen.

Profi-Tipp: Die Hard und Soft Skills im Lebenslauf sollten unbedingt für jede einzelne Bewerbung sorgfältig angepasst werden!

Überlegen Sie welche Eigenschaften für den zukünftigen Job vorausgesetzt werden oder von Vorteil sind und ergänzen Sie die Aufzählung um allgemeine, positive Eigenschaften.

Vorsicht: Auch wenn viele Eigenschaften nur mit einem hohen Maß an Selbstreflexion zu beurteilen sind, so ist eine durchgängige Höchstwertung nicht sehr glaubwürdig.

Professionelle Lebenslauf Vorlage "Maria", erste und zweite Seite des Lebenslauf DesignWie wirkt jemand auf Sie, der sich bei Soft Skills wie zum Beispiel Verantwortungsbewusstsein, Disziplin, Genauigkeit, Empathie, Teamgeist, Ausdauer, unternehmerisches Denken, Einsatzbereitschaft usw… jeweils mit der Höchstwertung beschreibt?

Bereiten Sie sich darauf vor, dass Sie zu jeder Eigenschaft ein Beispiel nennen können, wenn Sie später im Bewerbungsgespräch danach gefragt werden.

Profi Tipp: Bewerten Sie in paar Ihrer Soft Skills etwas geringer und überlegen Sie sich eine schlüssige Begründung, wieso Sie sich nicht mit der vollen Punktezahl bewertet haben.

Eine überlegte und ausgewogene Soft-Skills Bewertung wirkt authentisch und macht Sie sympathisch und glaubwürdig!

Bei folgenden Soft-Skills bzw. Eigenschaften sind hohe Bewertungen sinnvoll:

Teamfähigkeit, Einsatzbereitschaft, Motivation, Interesse, Umsetzungsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Disziplin, Genauigkeit, Empathie, Ausdauer, unternehmerisches Denken, Einsatzbereitschaft usw.

Die Soft-Skills können völlig frei ausgewählt werden. Wie schon erwähnt macht es daher Sinn, die Aufzählung für jede einzelne Bewerbung anzupassen.

Nachfolgend eine Liste von Eigenschaften, bei denen man argumentieren kann, wieso man sich nicht mit der Höchstpunktezahl bewertet und trotzdem sehr wahrscheinlich nicht aus dem Bewerbungsprozess hinausfällt.

Kommunikationstalent, Kreativität, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Social Media Know-how, Organisationstalent, Kompromissbereitschaft, Überzeugungskraft, Stressresistenz, Geduld, analytisches Denkvermögen, Konfliktfähigkeit, Entscheidungsfreude, Urteilsvermögen… usw.

Abschließend nochmals der Ratschlag bei den Skills unbedingt objektiv zu bleiben und nicht einen „übermenschlichen“ Eindruck zu hinterlassen.

In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, im Bewerbungsschreiben auf ein paar Hard und Soft Skills hinzuweisen.

Einen interessanten Artikel zur Definition von Hard und Soft Skills finden Sie hier.